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Der Film wurde mit dem Deutschen Kamerapreis (Kamera: Johannes Praus) in der Kategorie „Kinodokumentarfilm“ ausgezeichnet. Ebenso gewann der Film den Goldenen Spatz in der Sektion „Non-Fiktion – Langfilm“ und wurde u.a. mit dem ver.di-Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness (DOK Leipzig Filmfestival 2024) und dem Perception Change Award der Vereinten Nationen beim Filmfestival Visions du Réel 2025 in der Schweiz prämiert.
Hintergrund I Infos zur Entstehung und Rezeption des Films
Wie entsteht ein Dokumentarfilm in einer Wohngruppe der Kinder- und Jugendhilfe?
ZUGANG & RECHERCHE
Im Jahr 2018 hat Regisseur Daniel Abma die Wohngruppe, die er für IM PRINZIP FAMILIE über mehrere Jahre begleitet hat, erstmals besucht. Vermittelt durch einen damals im Jugendamt tätigen Sozialarbeiter, den er im Zuge eines Filmgesprächs zu seinem vorherigen Film NACH WRIEZEN kennengelernt hatte, kam er ins Gespräch mit Fachkräften verschiedener Einrichtungen aus der Kinder- und Jugendhilfe. „Es hat irgendwie sofort gefunkt,“ erzählt der Regisseur von der Aufgeschlossenheit der Erzieher:innen, die in der Wohngruppe arbeiten. Am Abend erhält Abma eine E-Mail von der Leitung der Einrichtung, verbunden mit der Einladung, wiederzukommen: „Wir haben gespürt, dass du echtes Interesse an der Arbeit der Kollegen, den Schicksalen der Kinder und Jugendlichen hast und ausgesprochen seriös mit den Informationen und deinen Eindrücken umgehst.”
Stationäre Wohngruppen der Kinder- und Jugendhilfe sind normalerweise keine Orte, die offen zugänglich sind. Dies war nur mit Einverständnis der dort temporär lebenden Kinder, ihrer Eltern und Sorgeberechtigten sowie des Jugendamts möglich. Zudem war die Befolgung der Richtlinien und Vorgaben des Trägers der Wohngruppe maßgeblich.
Zu Beginn war Daniel Abma noch gar nicht klar, ob die Recherche auch zu einem Film führen würde. Sein Interesse an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen war seine Ausgangsmotivation, die Bewohner:innen und Fachkräfte vor Ort näher kennenzulernen. Über mehrere Jahre hat der Filmemacher die Wohngruppe immer wieder besucht, und im Zuge dessen alle Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter:innen vor Ort kennengelernt. Er ist wie eine Art Hilfspraktikant mitgelaufen, wurde mit den Abläufen und dem Alltag in der Wohngruppe vertraut und hat mit den Menschen vor Ort eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut. Immer hat er auch das persönliche Gespräch mit Eltern, Vormünder:innen und zu den Mitarbeiter:innen des Jugendamts gesucht, die er vor Ort antraf, und so ein tieferes Verständnis für die systemischen Zusammenhänge, Probleme und Herausforderungen im Kinder- und Jugendhilfesystem aus unterschiedlichen Perspektiven entwickelt.
DREHARBEITEN
Mit dem Einverständnis aller Beteiligten, einschließlich der Eltern, Vormunde, Pflegschaften und Mitarbeiter:innen der Jugendämter und in enger Absprache dieser mit Daniel Abma und der Produktionsfirma Bandenfilm, sind die ersten Filmaufnahmen vor Ort entstanden. Zunächst waren das nur Probeaufnahmen, die gemeinsam besprochen wurden. Gedreht wurde dann über den Zeitraum eines Jahres, an über 40 Drehtagen, manchmal mehrere Tage am Stück, oftmals aber auch nur für einen Tag. Das Filmteam bestand aus der immer gleichen Besetzung: Regisseur, Kameramann und Tonmeisterin – die Kontinuität in der Besetzung und die darauf aufbauende Beziehung zu den Protagonist:innen ist essentiell für die Realisierung eines beobachtenden Dokumentarfilms, bei dem sich alle Beteiligten wohl und vertraut fühlen müssen mit der Aufnahmesituation. Insbesondere Dreharbeiten mit Kindern fordern eine besondere Verantwortung vom Filmteam, die immer auch eine Begegnung auf Augenhöhe voraussetzt. Entsprechend war es sehr wichtig, vor allem mit den Kindern klare Absprachen zu treffen, wann das Filmteam dabei sein darf und wann nicht.
Die Wohngruppe hat das Filmteam stets mit offenen Armen empfangen. Vor Beginn der Dreharbeiten hat das Filmteam wie bei einem medienpädagogischen Workshop die Protagonist:innen in Ruhe mit der Technik vertraut gemacht. Insbesondere die Kinder waren fasziniert und konnten selbst erfahren und ausprobieren, wie ein Mikrophon und eine Tonangel funktioniert und wie der Blick durch die Kameralinse ist. Im Zuge der ersten Dreharbeiten wurden mit den Kindern Handzeichen entwickelt und Signalworte vereinbart. Sie konnten stets selbst entscheiden, wann sie ihre Zimmertür zu machen und ob diese geschlossen bleibt oder wieder aufgeht. Die Kinder konnten nein sagen – und haben dies auch getan. In sensiblen Situationen haben sie das gefilmte Material im Nachhinein angeschaut und entschieden, ob sie sich damit wohlfühlen. Die Erzieher:innen und Psychologinnen vor Ort haben den Prozess eng begleitet und regelmäßig mit den Kindern die Dreharbeiten besprochen und reflektiert, wenn das Filmteam nicht vor Ort war.
Zu diesem sensiblen Umgang vor Ort zählt auch die Vermittlung des Gesamtprozesses der Filmherstellung. Was bedeutet es, Teil eines Kinofilms zu sein? Ein Film, egal welchen Genres, bringt immer eine Präsenz mit sich, die zumindest zum Teil sichtbar bleibt. Gemeinsam mit den Kindern, ihren Eltern, den Erzieher:innen und ebenso mit den Psycholog:innen und Vormünder:innen hat das Filmteam hierzu aufgeklärt und intensiv diskutiert und die Protagonist:innen auch darauf vorbereitet, was sie zur Herausbringung des Films an Medieninteresse und öffentlicher Wahrnehmung erwarten wird.
DIE WOHNGRUPPE
Die im Film begleitete Wohngruppe ist eine sogenannte intensivpädagogische Wohngruppe. Im Vergleich zu anderen Wohngruppen ist der Personalschlüssel verhältnismäßig hoch und die Betreuung daher intensiver möglich als in anderen Wohngruppen. Zudem hat die im Film porträtierte Wohngruppe eine besondere Umgebung, das Gelände ist großzügig und von viel Natur umgeben. Auch dies ist nicht der Regelfall für (intensivpädagogische) Wohngruppen. Die Ausgangsbedingungen dieser Wohngruppe sind also an vielen Stellen als besonders positiv zu bewerten.
Es war eine bewusste Entscheidung des Filmteams, die Dreharbeiten auf den Ort der Wohngruppe zu beschränken. In der Wohngruppe leben temporär fünf Kinder, zum Großteil bereits mehrere Jahre. Das heißt, die jungen Menschen und die Erzieher:innen sind grundsätzlich sehr vertraut miteinander. Sechs Erzieher:innen arbeiten hier abwechselnd im Schichtdienst, zumeist sind sie zu zweit im Dienst. Sie alle sind ausgebildete Erzieher:innen oder Quereinsteiger:innen, die gerade ihre Ausbildung absolvieren. Im Film haben wir den Schwerpunkt auf drei von ihnen gelegt: Herr Gerecke, Herr Wagner und Frau Wagner. Herr und Frau Wagner sind kein Ehepaar und auch nicht miteinander verwandt. Dies ist eine Wohngruppe und keine Pflegefamilie.
Die Erzieher:innen und Erzieher in der Wohngruppe werden von den jungen Menschen, die dort temporär leben, mit ihrem Nachnamen angesprochen und gesiezt. Diese Entscheidung obliegt nicht den Erzieher:innen selbst, sondern ist eine konzeptionelle Vorgabe der Leitung.
KONZEPTION DES FILMS
Das Filmteam hat bewusst eine Wohngruppe für den Film ausgewählt, anhand derer deutlich wird, wie die grundsätzlichen Bedingungen – sprich Umfeld, Umgang und Personalschlüssel – für Wohngruppen in der stationären Kinder- und Jugendhilfe sein können. Der Schwerpunkt des Films liegt darauf, anhand dieses Beispiels die herausfordernde und wertvolle Arbeit der Fachkräfte sichtbar zu machen und eine Grundlage zu bilden, um über die strukturellen Herausforderungen und Probleme in der Kinder- und Jugendhilfe aus unterschiedlichsten Perspektiven konstruktiv ins Gespräch zu kommen.
Nicht zuletzt aufgrund dieser Konzeption und der begrenzten Filmlänge kann der Dokumentarfilm nicht die vielfältigen Erfahrungen und Erlebnisse in der Kinder- und Jugendhilfe abbilden. Auch die porträtierte Arbeit der begleiteten Erzieher:innen repräsentiert nicht die Arbeit aller Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe.
Wichtig ist es, die Lebensrealität der Kinder und Jugendlichen, die (temporär) außerhalb ihrer Herkunftsfamilie aufwachsen, anzuerkennen. Die Wohngruppe ist, zumindest momentan, ihr Zuhause, sie können nicht, wie die Erzieher:innen, abends nach Hause gehen. Der Film zeigt, was für tolle junge Menschen sie sind, die eigentlichen Helden des Films.
Ebenso wünschen wir uns, dass die Eltern und Herkunftsfamilien der Kinder nicht stigmatisiert werden, da es ein großer und mutiger Schritt ist, sich bei familiären Herausforderungen professionelle Hilfe zu holen. Die Gründe, warum die Kinder temporär nicht bei ihren Herkunftsfamilien aufwachsen können, sind sehr individuell. Auch äußere Umstände, soziale und familiäre Hintergründe der Eltern, spielen dabei eine Rolle.
Die Erzieher:innen arbeiten eng mit den Eltern der Kinder zusammen. Ziel der Wohngruppen und Fachkräfte ist es, gemeinsam mit und für die Kindern und ihren Herkunftsfamilien den bestmöglichen Weg zu finden und diesen zu begleiten. Nicht immer bedeutet dies die Rückführung ins Elternhaus.
Die Erzieher:innen selbst verstehen sich nicht als Ersatzeltern, sondern als zusätzliches Konstrukt zur Herkunftsfamilie. So wurde auch der Filmtitel “Im Prinzip Familie” gewählt, um die gesellschaftliche Relevanz eines erweiterten Familienbegriffs zu betonen.
POSTPRODUKTION & AUSWERTUNG
Mit dem Filmthema eng verknüpft sind Fragen der Anonymisierung, die Daniel Abma, die Produzentinnen von Bandenfilm und das gesamte Filmteam von Anfang an beschäftigt und in allen Phasen der Filmherstellung – von der Dramaturgie bis hin zur Postproduktion – stets eine Rolle gespielt haben. Im Film werden alle Kinder nur beim Vornamen genannt, ihre Nachnamen tauchen nicht auf. Detaillierte Hintergründe zu den individuellen Biografien der Kinder werden nicht geteilt. Auch der Ort der Wohngruppe bleibt unbekannt: Hinweise hierauf wurden durch digitale Bildbearbeitung entfernt.
Ein Dokumentarfilm entsteht im Wesentlichen im Filmschnitt nach den Dreharbeiten, wenn die gefilmten Aufnahmen gesichtet, sortiert und dramaturgisch angeordnet werden. Normalerweise findet dieser Prozess über Monate hinweg in einem geschlossenen Raum statt. Bei diesem Projekt haben die Protagonist:innen bereits sehr früh eine erste Fassung des Films von drei Stunden Länge geschaut und im Anschluss mit dem Filmteam besprochen, ausgewertet und diskutiert. Diese Sichtungen und Gespräche erfolgten wiederholt, es wurden Szenen auf Wunsch der Kinder und/oder Einschätzung der Erzieher:innen und des psychologischen Fachpersonals entfernt.
In individuellen Sichtungen haben die Kinder und ihre Eltern den Film gemeinsam mit dem Regisseur geschaut und besprochen. Zudem gab es eine große interne Family & Friends-Vorführung im Kino, bei der die Kinder, ihre Herkunftsfamilien, Lehrer:innen, Freunde, die Betreuer:innen und weitere Fachkräfte anwesend waren.
Die erste öffentliche Vorführung des Films fand im Rahmen der DOK Leipzig – dem größten deutschen Dokumentarfilmfestival im Herbst 2024 statt. Bei diesen Vorführungen haben die Protagonist:innen Herr und Frau Wagner den Film gemeinsam mit dem Filmteam dem Publikum vorgestellt. Bei einem weiteren Festival im Frühjahr 2025 haben auch die Kinder und ihre Eltern den Film dem Publikum vorgestellt. Zum Kinostart unterstützten die Erzieher:innen das Filmteam bei Presseauftritten und für Interviews. In der intensiven Phase der Kinoauswertung haben wir in Rücksprache mit den Erzieher:innen und Psycholog:innen vor Ort, die Kinder nicht in weitere Premieren- und Pressetermine einbezogen. Das Filmteam steht nach wie vor in Kontakt mit allen Beteiligten und begleitet auch den Prozess der Herausbringung in engem Austausch mit den Protagonist:innen. Beide Seiten wünschen sich, dass die Verbindung auch in Zukunft bestehen bleibt.
REZEPTION DES FILMS
Uns erreichen unterschiedlichste Stimmen aus dem Publikum, bei Veranstaltungen und über Social Media-Plattformen zu unserem Dokumentarfilm IM PRINZIP FAMILIE. Wir danken Ihnen für das Teilen Ihrer Eindrücke und Erfahrungen! Wir freuen uns über die Reichweite des Films, die vielfältige positive Resonanz und damit einer verstärkten Sichtbarkeit für die Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe.
Die Rolle von Selbstvertretungen in der Kinder- und Jugendhilfe ist außerordentlich wichtig, wird mehrheitlich im Ehrenamt geleistet und bedarf mehr Sichtbarkeit, Unterstützung und Anerkennung. Wir danken insbesondere den Mitglieder:innen des Careleaver e.V. für Ihre Auseinandersetzung mit unserem Dokumentarfilm und die Dialogbereitschaft.
Wir haben mit der Herstellung und Herausbringung des Films eine besondere Verantwortung gegenüber unseren Protagonist:innen übernommen, der wir gerecht werden wollen und müssen. Unsere Arbeitsweise haben wir weiter oben im Text ausführlich beschrieben.
Bei dem Film handelt es sich um einen überwiegend beobachtenden Dokumentarfilm, der nur einen Ausschnitt zeigt und damit auch nur einen Eindruck von der Komplexität des Systems und auch seiner Missstände vermittelt. Den vielfältigen Erlebnissen, Problemen und Herausforderungen in der Kinder- und Jugendhilfe aus unterschiedlichen Perspektiven kann ein einzelner künstlerischer Dokumentarfilm nicht gerecht werden. Das Genre ist auch in Abgrenzung zu journalistischen Formaten wie Reportagen und Dokumentationen zu fassen. Der Konzeption des Films liegt zugrunde, einen Einblick durch die Begleitung einer einzelnen Wohngruppe zu ermöglichen.
Naturgemäß kann auch ein Trailer und Materialien zur Bewerbung auf Social Media Zusammenhänge nur verkürzt darstellen. Nichtsdestotrotz haben wir in der frühen Phase der Kinostart-Bewerbung insbesondere auch durch Hinweise von Mitglieder:innen der Selbstvertretungen, umgehend Anpassungen vorgenommen, wie z.B. der Social Media-Ausschnitte oder die verstärkte Moderation der Kommentare.
Der Film zielt darauf ab, Verständnis zu schaffen, Berührungsängste und Vorurteile abzubauen und damit auf eine Stärkung von allen Beteiligten in der Kinder- und Jugendhilfe.
Junge Menschen, die (temporär) fernab der Herkunftsfamilie aufwachsen, verdienen unseren größten Respekt und Anerkennung. Im Film begleiten wir beispielhaft fünf tolle junge Menschen, die ein Recht auf Kindheit haben.
Die Gründe, warum die Kinder- und Jugendlichen (temporär) nicht bei ihren Eltern leben, sind sehr individuell. Äußere Lebensumstände, Überlastung und soziale Missstände können dabei eine Rolle spielen. Es steht uns allen nicht zu, die Eltern-Kind-Beziehung zu bewerten. Wir möchten, dass junge Menschen, die sich selbst ans Jugendamt richten, genauso wie die Herkunftsfamilien, die sich erzieherische Hilfe holen, nicht stigmatisiert, sondern gestärkt werden – das ist ein mutiger, großer Schritt, der viel Kraft kostet und unsere Anerkennung verdient.
Im Film ist das Ziel eines Protagonisten zu seiner Herkunftsfamilie zurückkehren zu können. Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass die Rückführung in die Herkunftsfamilie nicht grundlegend das oberste Ziel oder der Idealfall ist. Jeder Mensch und jede Situation ist individuell zu betrachten und somit auch die Ziele: Zuhause, Sicherheit und Stabilität, das kann in einer Wohngruppe, einer Pflegefamilie oder in der Herkunftsfamilie sein.
Es ist nicht unsere Absicht, mit dem Film die Vielzahl an Perspektiven sowie unterschiedliche Erlebnisse und Erfahrungen in der Kinder- und Jugendhilfe zu diskreditieren.
Vielmehr bietet der Film eine Möglichkeit, um unterschiedliche Perspektiven aus der Kinder- und Jugendhilfe, Erfahrungswissen und Lebensrealitäten an einen Tisch zu bringen, und damit konstruktiv in den Dialog über Erfolge, Errungenschaften und positive Kritik genauso wie über Probleme, Missstände und Herausforderungen zu treten. Zu diesem Zweck bereiten wir u.a. ergänzende und weiterführende Materialien aus vielfältigen Perspektiven auf, um die ausschnitthafte Darstellung des Films zu kontextualisieren und eine vertiefende Auseinandersetzung im Fachbereich und darüber hinaus zu unterstützen. Wir freuen uns sehr darüber, dass bereits unterschiedliche Initiativen auf uns zugekommen sind, um uns in diesem Prozess zu unterstützen und insbesondere auch, dass Mitglieder:innen des Careleaver e.V. uns signalisiert haben, an dieser Arbeit mitwirken zu wollen.
Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Beiträge an impact@bandenfilm.de.
HINWEISE zum WORDING
Das Thema der Kinder- und Jugendhilfe ist sehr komplex und bedarf eines besonders sensiblen Umgangs.
Im Film und in unserem Presseheft verwenden wir bewusst nicht den Begriff „Heim“, da dieser mit vielen negativen Konnotationen belegt ist. Stattdessen benutzen wir die auch von den Bewohner:innen und Betreuer:innen selbst verwendete Bezeichnung „Wohngruppe“ oder auch kurz „WG“.
Entsprechend verwenden wir auch nicht den Begriff „Heimkind“ oder „Pflegekind“. Der von Selbstvertretungen präferierte Begriff ist „Carereceiver“ / „Carereceiver*innen“ (Menschen, die derzeit in einer Einrichtung der stationären Kinder- und Jugendhilfe leben) und „Careleaver“ / „Careleaver*innen“ (Menschen, die einen Teil ihres Lebens oder ihr gesamtes Leben in der stationären Kinder- und Jugendhilfe verbracht haben und diese gerade verlassen oder schon verlassen haben).
Wie schon oben unter der Nennung der Protagonist:innen erwähnt, möchten wir Sie bitten auf die namentliche Nennung der Einrichtung, des Ortes und vergleichbarem Details zur Lokalisierung zu verzichten. Zudem möchten wir Sie bitten, nicht die persönlichen Biografien der im Film begleiteten Kinder in Ihrer Berichterstattung zum Schutz der Protagonist:innen aufzugreifen.
Themen der Kinder- und Jugendhilfe erfordern eine differenzierte Auseinandersetzung und vielschichtige Perspektiven, fernab von Schuldzuweisungen – sowohl was die jungen Menschen als auch ihre Herkunftsfamilien angeht, da es uns nicht zusteht, über die Umstände, mit denen sie konfrontiert sind, zu urteilen.
Genre: Dokumentarfilm | Originaltitel: Im Prinzip Familie | Land: Deutschland | Produktion: Bandenfilm | Regie: Daniel Abma | Dauer: 91 Minuten | FSK: ab 0 Jahren | Uraufführung: DOK Leipzig 2024 | Kinostart: 5. Juni 2025 | Verleih & Vertrieb: Camino Filmverleih